„Handwerk hat goldenen Boden“, lautet eine altbekannte Weisheit. Wer in den letzten Jahren einen Installateur, Dachdecker oder Elektriker brauchte, kann bestätigen, dass die Nachfrage nach Handwerksleistungen gerade ziemlich groß ist. Demgegenüber steht der gute Rat vieler Eltern an ihre Kinder: „Junge (oder Mädchen), such dir einen schönen Job im Büro, da ist es warm und trocken und du musst nix Schweres schleppen. Am besten wirst du Beamter. Dann bist du unkündbar.“ Und – da Eltern sich wünschen, dass ihre Kinder mal „etwas Besseres“ werden, steht das Studium ganz oben auf der familiären Wunschliste.
Bei so viel Ermunterung zur akademischen Laufbahn, wundert es nicht, dass die Studienanfängerquote aktuell bei über 55 % liegt. Auf 10 Studierende kamen 2021 nur 4,3 Auszubildende. Auch wenn es inzwischen einen leisen Gegentrend gibt und sich wieder etwas mehr junge Menschen für eine Ausbildung entscheiden, haben viele Betriebe nach wie vor Probleme mit dem Nachwuchs. So fehlen allein dem Handwerk jedes Jahr Zehntausende von Auszubildenden. Dabei waren die Aussichten in den Handwerksberufen noch nie so gut wie heute. Was sich sowohl auf den Verdienst als auch auf allgemeine Karrierechancen bezieht. Wer will, kann als Handwerksmeister/in auch ohne Abitur studieren.
Und außerdem: Meint ihr, dass ein Leben vor dem Bildschirm so viel befriedigender ist, als wenn ihr mit den Händen arbeitet? Warum sägen, basteln und gärtnern sonst so viele „Schreibtischtäter“ in ihrer Freizeit?! Vielleicht ist es ja cleverer, Handarbeit gleich zu eurem Beruf zu wählen!
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